Foto: Pressefoto
Fünf Fakten über die luca App

Wir alle vermissen Konzerte, Restaurants und Kinos. Ein großes Problem bei den Besuchen ist die Kontaktverfolgung in Corona-Zeiten. Damit die einfacher und schneller werden könnte, wurde jetzt die App luca entwickelt.

Fünf Fakten über luca:

  1. luca ist eine Erfassungsapp, mit der ich mich in Zukunft bei Restaurantbesuchen, Konzerten und Partys per QR-Code einchecken kann
  2. Die Daten sind verschlüsselt, werden nach 30 Tagen gelöscht und stehen nur den Gesundheitsämtern zur Verfügung
  3. Für mich als Gast ist die App kostenlos und spart Zeit: Ich muss keine nervigen Zettel mehr ausfüllen
  4. luca ist keine neue Corona-Warn-App. Sie ergänzt die Corona-Warn-App, funktioniert aber im Gegensatz zu ihr nicht anonym. Bei luca muss ich Name, Adresse und Telefonnummer angeben.
  5. Durch luca sollen Kontaktnachverfolgung viel einfacher werden. Bekommen die Gesundheitsämter einen positiven Fall gemeldet, können sie direkt digital schauen wer mit der Person in Kontakt war und schnell Bescheid geben.

 (Foto: Pressefoto)
So sieht die App luca aus, wenn du sie auf deinem Smartphone benutzt.

Ihr wollt mehr über die neue App wissen? Kein Problem. Wir haben für euch die wichtigsten Fragen geklärt:

Wie funktioniert die App?

Die luca App hat eine sogenannte Check-In Funktion. Dazu wird am Eingang ein QR-Code eingescannt. Wenn du das Restaurant oder die Konzertlocation wieder verlässt, checkst du selbst wieder aus.
Alternativ kannst du auch vorher einstellen automatisches ausgecheckt zu werden. Das funktioniert über die Ortungsfunktion deines Handys. Bewegst du dich also in einem bestimmten Radius von der Location weg, weiß die App, dass du gegangen bist und dokumentiert das.

Die Daten die du hinterlässt sind laut den App-Entwicklern auch nur für das Gesundheitsamt einzusehen. Die Veranstalter oder andere anwesende Personen erhalten deine Daten also nicht.

Warum brauch ich die App?

Damit die Infektionsnachverfolgung schneller, digitaler und unkomplizierter wird. Deine Daten sollen so direkt digital an Gesundheitsämter übermittelt werden. Du sollst also nicht mehr bei jedem Restaurant- oder Konzertbesuch deinen Namen und deine Adresse auf einen Zettel schreiben, den der Wirt oder Veranstalter dann für die mögliche Kontaktnachverfolgung aufheben muss und bei einem positiven Corona-Fall an das Gesundheitsamt übergeben muss. Stattdessen sollen Nutzer der App mit wenig Aufwand ihren Besuch im Restaurant dokumentieren können und das Gesundheitsamt die Daten, wenn nötig, direkt digital bekommen.

Was ist der Unterschied zur Corona-Warn-App?

Mit der Corona-Warn-App kannst du dich nicht in Restaurants, Konzerten und anderen Veranstaltungen einchecken. Solch ein Check-In soll es auch wohl in Zukunft nicht geben. Denn die Corona-Warn-App sammelt aus Datenschutzgründen alle Informationen, ohne zu wissen, wer du bist. Die Daten der Corona-Warn-App sind verschlüsselt und geben keine Auskunft über deinen Namen, deine Adresse oder andere persönliche Infos. Wer ins Restaurant geht,  muss hingegen seinen vollen Namen und die Adresse angeben. Das ist mit dem Grundgedanken der Corona-Warn-App aber nicht vereinbar. Luca und andere Apps zur digitalen Kontaktmachverfolgung sind also ein Zusatz zur Corona-Warn-App, sie ersetzen diese nicht.

Was ist die Alternative zu luca?

Rund 20 Konkurrenzangebote sind für Check-Ins in Restaurants, bei Konzerten und auf Messen in Deutschland schon verfügbar, unter anderem Barcov von dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), Dish Guest vom Großhandelsunternehmen Metro
oder auch QRoniton und Shapefruit.

Es gibt mittlerweile aber auch einen Zusammenschluss von mehreren Erfassungsapps: Recover. Eine Plattform, auf der alle möglichen Apps und Anbieter zusammenarbeiten, um Daten gesammelt an die Gesundheitsämter zu schicken. So müssen Gäste nicht unzählige Apps auf dem Handy haben um je nach Bar einchecken zu können. Die Sammelplattform wird aktuell in Köln getestet.

Welche Kritik gibt’s an luca?

  • Kritik gibt es am Konzept von Luca, denn die App benutzt ein geschlossenes System für das sich die Nutzer registrieren müssen. Das bemängelt die Initiative "Wir für Digitalisierung", die beispielsweise die Recover-App entwickelt hat. Bedeutet, du musst dir entweder die luca App auf dein Smartphone runterladen, dir online einen QR-Code erstellen oder dir einen Schlüsselanhänger mit einem QR-Code bestellen.
  • Da die App momentan durch Investoren finanziert wird und keine staatliche Entwicklung von Behörden ist, bleibt natürlich die Frage offen, wie sich die App über lange Zeit finanziert. Laut Entwickler ist die App aktuell für Nutzer, Veranstalter und Gesundheitsämter kostenlos. Ob das weiterhin so bleibt ist offen. Evtl müssen Veranstalter für Bar-Codes zahlen oder auch Gesundheitsämter mitfinanzieren.
  • Außerdem sind von den 400 Gesundheitsämtern in Deutschland, laut luca-App-Entwickler bisher nur rund 40 an die App angeschlossen. Aktuell läuft noch der Prozess, die einzelnen Gesundheitsämter zu kontaktieren und sie an das System anzuschließen.


Über dieses Thema wurde auch in der UNSERDING-Show mit Moritz am 5. März 2021 berichtet.