Kältebus Saarbrücken (Foto: Hilfe für obdachlose Menschen im Winter e.V.)
Reportage aus dem Kältebus

Der Saarbrücker Kältebus, in dem obdachlose Menschen in der kalten Jahreszeit Essen und einen Schlafplatz bekommen können, steht auch in diesem Jahr wieder am Römerkastell. UNSERDING-Moderator Moritz war dort und hat mit den Menschen gesprochen, unter anderem mit Andi. Er lebt auf der Straße und ist froh, dass es den Bus gibt.

Seit 2014 startet Jahr für Jahr die Aktion Kältbus in Saarbrücken. Denn im Jahr zuvor waren zwei Obdachlose auf den Straßen erfroren. Das Motto des Kältbusses lautet deswegen: Kein Obdachloser soll im Winter draußen erfrieren. Der Bus ist Anlaufstelle für Menschen, die keine Wohnung haben. Sie sollen sich aufwärmen, etwas zu Essen zu bekommen und einen Schlafplatz für die Nacht zu haben. In normalen Nächten nutzen laut der Organisatoren zwischen zehn und 15 Personen den Bus als Schlafunterkunft. In sehr kalten Nächten werden es auch mehr, 20 bis 25. Außerdem werden rund 50 bis 80 Menschen jeden Abend mit Essen versorgt, oft bleiben sie auch eine Weile, um sich aufzuwärmen.

Nicht nur der Bus ist in diesem Jahr neu, auch ein kleiner Bauwagen steht vor Ort, der als Küche umfunktioniert ist.

Der Bus wird von rund 100 Helferinnen und Helfern betreut. Er ist täglich von neun Uhr abends bis sechs Uhr morgens geöffnet.

UNSERDING beim Kältebus

UNSERDING-Moderator Moritz hat einen Abend beim Kältebus verbracht. Wie er es empfunden hat, hört ihr in seiner Reportage:

Außerdem hat Moritz mit Andi gesprochen. Er ist obdachlos und nimmt die Hilfe im Kältebus gerne in Anspruch. Denn ansonsten schläft er draußen, "mit ein bisschen Pappe untergelegt". Er erzählt vom Leben auf der Straße, davon, was Menschen schon für ihn getan haben und was er sich wünschen würde. Der größte Widerspruch für ihn: "Die Menschen, die selbst nicht viel haben, geben dir was. Aber die, die Flocken haben, von denen bekommst du nicht mal ein Stück Brot."

Über dieses Thema wurde auch in verschiedenen UNSERDING-Shows am 13.12.2019 berichtet.