Wem gehört das Saarland? Mit dieser Frage beschäftigt sich aktuell der SR zusammen mit den Saarländerinnen und Saarländern und dem gemeinnützigen Recherchezentrum Correctiv. Dabei geht es um Mieten, Baupreise und bezahlbaren Wohnraum. Letzterer ist nicht nur ein Problem in Großstädten, sondern auch im Saarland.
Dass es nicht immer nur die Mietwohnung, das eigene Haus oder der klassische Haushalt sein müssen, beweisen Hendrik, Lisa und Anne. Alle drei wohnen und leben anders als die Meisten von uns.
Hendrik lebt mit seiner Familie als Selbstversorger in einem Wohnwagen im Raum Saarbrücken. 14 Quadratmeter stehen ihnen dabei zur Verfügung. Für Hendrik war der Besitz einer Wohnung oder eines Haus nie wichtig. Für seine Familie ist es schöner die Zeit in Dinge zu investieren, die für sie als Familie wichtig sind. Ihre Zeit nutzen sie lieber für ihr Selbstversorger-Projekt und nicht für die Arbeiten die mit einem Haus anfallen.
Platz zum Streiten und sich aus dem Weg gehen, bleibt auf 14 Quadratmetern kaum. "Wenn es dann wirklich mal knallt, dann muss man natürlich auch streiten. Sich langfristig aus dem Weg zu gehen ist sehr schwierig" so Hendrik.
Normalerweise geht man mit einem Wohnwagen auf Reisen, doch für Hendrik war klar, dass sie im Saarland bleiben, denn "egal was man im Saarland braucht, man findet immer irgendjemanden der irgendjemanden kennt, der schon mal von irgendjemanden gehört hat, dass jemand das, was man gerade braucht, hat" Und den Aspekt können wohl viele Saarländer nachvollziehen.
Sechs Hunde, zwei Pferde, zwei Katzen, Laufenten, Hühner und Schildkröten - das ist der kleine Zoo in dem Lisa bei Homburg lebt. In ihrer 5er WG leben sie auf einem großen Grundstück quasi in ihrer eigenen Villa Kunterbunt. Lisa liebt ihre Villa, denn "es war schon immer mein Traum irgendwann Tiere im Garten zu haben - besonders ein Pferd im Garten zu haben, das durch mein Wohnzimmerfenster guckt". Lisa war schon als Kind großer Pippi Langstrumpf Fan, da ist wohl auch die Idee für ihre eigene "Villa Kunterbunt" geboren.
Anne aus Theley hat alles verkauft und ist mit ihrem VW-Bus nach Portugal. Auf ihren Road Trip nahm sie nur ein paar Klamotten, eine kleine Solaranlage, einen Wassertank, einen Topf, eine Tasse und natürlich ihren VW-Bus mit. "Jeder Tag fühlt sich an wie ein großes Abenteuer" so beschreibt Anne ihren mutigen Schritt. Ihre Freiheit ist ihr jetzt das Wichtigste und mit ihrem aktuellen Leben hat sie das größte Freiheitsgefühl bisher.
"Zweifel und Schiss gehören zu meinem tagtäglichen Leben dazu" so Anne, denn sie ist als Wildcamperin in Portugal unterwegs. Wildcampen ist in Portugal verboten. Es ist also immer möglich, dass Anne von ihrem Platz verwiesen wird und eine Strafe zahlen muss. Doch für Anne ist es das wert, denn sie liebt ihre Freiheit.
Über dieses Thema wurde auch in der Sendung UNSERDING-Morningshow mit Thurie und Jonas am 08.10.2020 berichtet.