In den USA tobt eine Debatte um die App TikTok, denn Präsident Donald Trump hat ein Ultimatum gestellt: Entweder wird die App innerhalb von 45 Tagen verkauft, oder alle Geschäfte mit dem Betreiber werden verboten, die App in den USA also vom Markt genommen.
Update vom 18. September: TikTok wird in den USA gesperrt
Donald Trump hat eine Sperre der beiden chinesischen Social-Media-Apps TikTok und WeChat angekündigt. Ab Sonntag soll der Download in den USA nicht mehr möglich sein, teilte das Weiße Haus mit. Tiktok soll dann ab dem 12. November für Nutzer/innen in den USA nicht mehr funktionieren, bei WeChat soll das ab Sonntag wieder der Fall sein.
Trump habe aber noch eine Frist bis zum 12. November gesetzt. Bis dahin könnten die Bedenken in Bezug auf die nationale Sicherheit noch ausgeräumt werden. Das sagte der Handelsminister Wilbur Ross.
Artikel: TikTok hat eine ziemliche Erfolgsgeschichte hinter sich: Mittlerweile wird die App von etwa 800 Millionen Menschen (im Monat) genutzt. Auch in Deutschland sind schon Leute durch ihren Auftritt dort (oder auf der Vorgängerversion „musical.ly“, die 2018 mit TikTok fusioniert wurde) berühmt geworden, zum Beispiel Lisa und Lena, Zwillingsschwestern. Auf der App wird getanzt, den Song dazu kann man auswählen. Zwischen 15 Sekunden und einer Minute sind die Videos lang. Das Netzwerk wuchs schnell, in kurzer Zeit.
Alle Transaktionen und Geschäfte mit TikTok und dem Inhaberkonzern aus China, ByteDance, sollen jetzt laut dem Weißen Haus in Washington verboten werden, wenn die App nicht innerhalb von 45 Tagen verkauft ist. Die App würde also aus den USA verbannt werden.
Trump hatte dafür zuvor eine Verfügung angekündigt und Transaktionen mit ByteDance verboten. So soll der Verkauf von TikTok erzwungen werden.
Als Begründung wird genannt, dass TikTok große Mengen Daten seiner Nutzer sammelt. Das würde es der kommunistischen Partei Chinas möglich machen, US-Amerikaner auszuspionieren. Deswegen sieht die US-Regierung eine Gefahr in der App. Gegen diese Vorwürfe wehrt sich wiederum China. Es gibt allerdings keine Beweise dafür, dass TikTok im Ausland spioniert.
Microsoft hat sich als Käufer angeboten, zumindest für die USA, Kanada, Neuseeland und Australien. Auch Twitter soll interessiert sein, es habe bereits erste Gespräche gegeben. Bis zum 15. September sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein, so will es Donald Trump. Und: Ein Teil des Kaufpreises soll an das amerikanische Finanzministerium gehen.
In China gibt es TikTok gar nicht. Es gibt eine chinesische Version, die sich „Douyin“ nennt. Sie stammt aber vom selben Konzern, nämlich ByteDance. Mehr als 500 Millionen Menschen sind in China täglich aktiv. In China sind außerdem Plattformen wir Instagram, Facebook, Twitter oder auch WhatsApp durch die dort herrschende Zensur blockiert. Aber trotzdem ist die chinesische Regierung empört über die Verordnung von Trump.
Über dieses Thema wurde auch in den UNSERDING-News am 7. August 2020 berichtet.