Darts, Schach und Videospiele werden oft als Sport bezeichnet. Aber ist das auch so? In allen Dreien gibt es Weltmeisterschaften. Aber sind es dadurch schon Sportarten? Wir habens für euch gecheckt.

Was ist Sport überhaupt?

Wenn man sich fragt, ob gewisse Hobbys eigentlich Sport sind, muss man vorher wissen, was Sport überhaupt ist. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) definiert Sport als "eigene, sportartbestimmende motorische Aktivität (…)", die "Selbstzweck der Betätigung" sein soll. Außerdem müssen "ethische Werte wie z.B. Fairplay, Chancengleichheit, Unverletzlichkeit der Person und Partnerschaft durch Regeln und/oder ein System von Wettkampf- und Klasseneinteilungen" gewährleistet sein.

So weit so gut. Um als richtiger Sport im Sinne des DOSB zu gelten, muss eine sportliche Betätigung also zum Selbstzweck unter Berücksichtigung ethischer Werte durchgeführt werden. Mit diesen Kriterien können einige vermeintlich sportliche Hobbys schon ausgeschlossen werde. Denkspiele, Bastel- und Modellbautätigkeiten, die Tierzucht und die Dressur von Tieren sind laut dem DOSB also kein Sport.

Darts – nur Spaß in der Kneipe oder echter Sport?

Wie steht es nun also um Darts? Darts entspricht der Definition von Sport absolut! Die Bewegung steht im Vordergrund und ist Selbstzweck. Außerdem werden ethische Werte, wie der DOSB verlangt, berücksichtigt.

Der Saarländer Gabriel Clemens, den seine Fans auch Gaga Clemens nennen, hat in der Darts WM 2022/23 Historisches geleistet: Er hat es als erster Deutscher in das Halbfinale der Darts WM geschafft. Durch seine Erfolge ist er außerdem als erster Deutscher auf Platz 19 der Weltrangliste gelandet – und damit auch der erste Saarländer in den Top 20.

Schach, Billard und eSports

Wie sieht es nun mit Hobbys wie Schach oder Billard aus? Nach der Definition des DOSB zählen Schach und Billard auf jeden Fall auch zu Sport! Bei eSports steckt der Sport zwar im Namen. Definiert werden wird eSports vom eSport-Bund Deutschland als "unmittelbarer Wettkampf zwischen menschlichen Spieler/innen unter Nutzung von geeigneten Video- und Computerspielen an verschiedenen Geräten und auf digitalen Plattformen unter festgelegten Regeln". Sind eSports nun also Sport oder nicht?

Tatsächlich zählen eSports (noch) nicht als Sport – obwohl es auch hier Weltmeisterschaften gibt, wie zum Beispiel die FIFA WM. Für den DOSB gibt es im eSport nicht ausreichend körperliche Betätigung. Es gibt aber durchaus Stimmen, die fordern, dass auch eSport als Sport anerkannt wird. Wann oder ob es je so weit sein wird, ist noch nicht klar. Die Electronic Sports League arbeitet gemeinsam mit Sportwissenschaftlern schon seit Jahren daran, dass eSport als richtiger Sport anerkannt wird.

Die Kolleginnen und Kollegen von PULS haben sich ebenfalls dafür ausgesprochen, dass eSports endlich zu Sport gezählt werden – den Artikel mit Hintergründen und Infos findet ihr hier.

Artikel vom 09.01.2023
Auch ein Thema auf UNSERDING in den Shows am 09.01.2023.