Menschen begutachten an einer Straße die Folgen des russischen Beschusses. (Foto: picture alliance/dpa/AP | Mikhail Palinchak)
Augenzeuge Vlad(21): So ist die Lage vor Ort

Vlad ist 21 und arbeitet als Koch im Saarland. Gerade ist er in der Ukraine bei seiner Oma zu Besuch. Nach dem Einmarsch der russischen Truppen sitzt er in der Ukraine fest und kommt nicht mehr zurück. Wie er die Lage vor Ort erlebt, hat er uns im Interview erzählt.

Update vom 28.02.22

Vlad sitzt noch immer in der Ukraine fest. Weiterhin ist die Lage in Krywyj Rih, im Süden der Ukraine, okay und Vlad geht es gut. Doch mittlerweile sind auch vor Ort bei ihm Auswirkungen des Krieges zu spüren. Er berichtet von Spionen, die heimlich Plätze und Orte für russische Truppen auskundschaften und markieren:

Vlad besitzt zwar einen ukrainischen Pass, aktuell ist er aber noch nicht eingezogen worden. Passieren könnte das prinzipiell aber schon. Er hat uns erzählt, dass er erstmal in der Ukraine bleiben möchte bis sich die Lage beruhigt hat. Von seinem Arbeitgeber im Saarland, wo er eine Ausbildung als Koch macht, wurde er freigestellt und wird unterstützt.

Interview vom 24.02.22:

Kindergarten und Schulen sind geschlossen, lange Schlangen vor Geldautomaten und Staus auf den Straßen: In der Ukraine herrscht aktuell Ausnahmezustand. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sind russische Truppen in der Ukraine einmarschiert und haben verschiedene Militärstationen angegriffen. Mehrere Soldaten als auch Zivilisten wurden getötet, wie viele kann aktuell nicht genau gesagt werden.

Vlad befindet sich in Krywyj Rih, im Süden der Ukraine. Er hat am Morgen selbst nur über sein Handy von den Angriffen auf die Ukraine mitbekommen. Noch ist es bei ihm sicher, sagt er im Interview. Seine Familie im Saarland macht sich große Sorgen um ihn. Sein größtes Problem ist jetzt zurück ins Saarland zu kommen. Er wird wahrscheinlich einen Weg über Polen versuchen. Doch ob, wann und wie das funktioniert, ist aktuell sehr unklar.


Artikel vom 24.02.2022