Vom 11. Juli - 15. Juli 2022 finden im kino achteinhalb in Saarbrücken die 14. AK-Filmtage 2022 statt - das Motto "Mit kritischem Blick!"
Kriege und Konflikte haben verschiedene, meist mehrere Ursachen. Es geht um Macht, wirtschaftliche Eroberung, um unterschiedliche Religionen und Kulturen, um Zugehörigkeiten zu Ethnien. Die Ursachen sind vielfältig. Die Auswirkungen ebenso.
Was macht Krieg mit den Menschen? Was bedeutet Krieg für die Zivilbevölkerung und die Soldaten? Wie geht es weiter, wenn der Krieg vorbei ist? Anhand verschiedener Kriege und Konflikte in unterschiedlichen Regionen wollen sich die 14. AK-Filmtage diesen Themen widmen und zur Diskussion im Anschluss an die Filme anregen.
Das besondere an den AK-Filmtagen ist, dass ihr im Anschluss der Vorführungen mit Verantwortlichen des Films sprechen und diskutieren könnt.
Quo Vadis, Aida? - Montag, 11. Juli 2022
Bosnien, Juli 1995. Aida ist Lehrerin und arbeitet als Übersetzerin für die UN in der Kleinstadt Srebrenica. Als die serbische Armee die Stadt einnimmt, gehört ihre Familie zu den Tausenden von Menschen, die im UN-Lager Schutz suchen. Aida hat als Dolmetscherin in den Verhandlungen Zugang zu entscheidenden Informationen. Sie versucht dabei, Lügen und Wahrheiten auseinanderzuhalten, um herauszufinden, wie sie ihre Familie und die anderen retten könnte. Aidas Schicksal steht für das einer ganzen Generation von Frauen, die den Krieg in Bosnien überlebt haben. Mehr als 8.000 – fast ausschließlich männliche – Zivilisten wurden bei dem als Genozid eingestuften Massaker von Srebrenica von der bosnisch- serbischen Armee ermordet.
Donbass - Dienstag, 12. Juli 2022
Der Donbass in der Ostukraine. Seit 2014 herrscht hier ein blutiger Konflikt zwischen ukrainischen Regierungstruppen und prorussischen Separatisten. In 13 kaleidoskopartigen, absurden Vignetten zeigt Regisseur Sergei Loznitsa ein Land, das zwischen informellen Machtstrukturen, Korruption und Fake News zerrieben wird. Der kalte Horror von Angst, Gewalt und Hysterie erfasst mehr und mehr Bereiche des Lebens und nimmt immer groteskere Züge an.
Für Sama - Mittwoch, 12. Juli 2022
Die Filmemacher Waad al-Kateab und Edward Watts haben einen beeindruckenden Film gedreht. „Für Sama“ ist ein Vermächtnis an al-Kateabs im Krieg geborene Tochter. Über Jahre hat die junge Frau mit ihrem Handy und ihrer Kamera zunächst die Protestbewegungen und dann den furchtbaren Krieg in Syrien dokumentiert. Sie hat das Leid der Menschen und der Personen in ihrer unmittelbaren Nähe aufgezeichnet trotzund findet selbst inmitten der Bombardements Spuren von Freude und Lebensmut. Gerade durch diesen besonderen Blick ist der Film so besonders, so wahr, so entsetzlich und unfassbar. Und doch ist er auch ein Zeugnis für das Miteinander der Menschen, für den Zusammenhalt in Krisenzeiten und für Toleranz.
Hinweis: Der Einsatz des Dokumentarfilms „Für Sama“ erfordert Sensibilität, Achtsamkeit und eine entsprechende Vorbereitung. Der Film zeigt die Folgen der Belagerung der syrischen Stadt Aleppo in drastischen Bildern. Unter keinen Umständen sollten traumatisierte Schülerinnen und Schüler damit konfrontiert werden.
Belfast - Donnerstag, 14. Juli 2022
Sommer 1969 in der nordirischen Hauptstadt. Der neunjährige Buddy, Sohn einer typischen Familie aus der Arbeiterklasse, liebt Kinobesuche, Matchbox-Autos und seine hingebungsvollen Großeltern, außerdem schwärmt er für eine seiner Mitschülerinnen. Doch als die gesellschaftspolitischen Spannungen in Belfast eskalieren und es sogar in der sonst so harmonischen Nachbarschaft zu Gewaltausbrüchen kommt, findet seine idyllische Kindheit ein jähes Ende. Und während sein in England arbeitender Vater und seine besorgte Mutter die Zukunft der Familie zu sichern versuchen, bleibt Buddy nichts anderes übrig, als langsam erwachsen zu werden – und trotzdem die Lebensfreude, das Lachen und seine von Film und Fernsehen beflügelte Fantasie nicht zu verlieren.
They Shall Not Grow Old - Freitag, 15. Juli 2022
11. November 1918. An diesem Tag endete der Erste Weltkrieg, der 17 Millionen Menschen das Leben kostete und den die Briten bis heute den „Great War“ nennen. Es gibt viele historische Bildaufnahmen, die den Alltag der Soldaten in den Schützengräben an der Front dokumentieren – und es gibt Tonaufnahmen, die deren Erinnerungen aufgezeichnet haben. Das alles ist historisches Material. Und damit ist es ferne Geschichte. Doch mit They Shall Not Grow Old holt Meisterregisseur Peter Jackson eben jene Geschichte zurück aus der Vergangenheit. In einer nie dagewesenen technischen Bearbeitung – 3D-Digitalisierung, Colorierung, Vertonung mit Hilfe einer Lippenleserin – verknüpft er das originale Bildmaterial mit den Interviews überlebender Frontsoldaten und vermittelt so mit größtmöglicher Nähe die Eindrücke der Zeitzeugen selbst.
Vorstellungen für Schulen, Auszubildende und Jugendgruppen
Vorstellungen um 19 Uhr für alle
Weitere Informationen unter: AK-Filmtag 2022
Artikel vom 08. Juli 2022.