Blick auf ein Smartphone mit den verschiedenen Social Media Apps (Foto: picture alliance/dpa/PA Wire | Yui Mok)
Gibt es bald Uploadfilter bei YouTube und Co.?

Der Bundestag hat eine Reform des Urheberrechts beschlossen. Die kann dazu führen, dass es bald Uploadfilter bei YouTube und Co. gibt. Den aktuellen Stand hat UNSERDING für euch zusammengefasst.


Die aktuelle Regelung sieht vor, dass Plattformen wie YouTube oder Instagram in Zukunft für Urheberrechtsverletzungen der Nutzerinnen und Nutzer verantwortlich sind. Wenn zum Beispiel ein Film hochgeladen wird, dann haftet der Plattform-Betreiber. Bis August hatten die Betreiber Zeit technische Maßnahmen zu ergreifen, damit keine Videos hochgeladen werden, die Urheberrechte verletzen. Die Maßnahmen kennt man auch als Uploadfilter. Uploadfilter sind System, die jedes Video und jeden Post sperren können, bei dem es sich um eine Urheberrechtsverletzung handeln könnte.

Das Logo der Internet-Videoplattform Youtube. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Monika Skolimowska)

Wird jetzt alles gesperrt?

Bei den großen Plattformen sind die Filter schon längst im Einsatz. YouTube setzt bereits ein solches System ein. Verwendet man einen Song in seinem Video, dann kann es sein, dass man einen Strike bekommt. Ob die bisherigen Regelungen mit der neuen Reform verschärft werden, muss sich erst noch zeigen.

Zur Info: Bis zu drei Strikes kann man erhalten, bis der Kanal gelöscht wird. Mit dem ersten Strike werden Livestreams auf dem YouTube-Kanal gesperrt.

Erleichterungen für Nutzerinnen und Nutzer

Mit der neuen Reform sind die Plattformen dazu verpflichtet Beschwerdestellen einzurichten. An die Stellen kann sich gewendet werden, wenn man der Meinung ist, dass man zu Unrecht gesperrt wurde. Eine weitere Erleichterung ist, dass die Ausnahmen des Urheberrechts erweitert wurden. Videos mit ganz kurzen Ausschnitten eines Liedes oder Films - bis 15 Sekunden - dürfen nicht gesperrt werden.

YouTube ist auf einem Laptop geöffnet (Foto: pixabay.com/TymonOziemblewski)

Ausnahme betrifft auch Memes

Eigentlich sind auch Memes urheberrechtlich geschützt. Aber auch hier schafft die neue Regelung mehr Freiheiten. Parodien oder geringfügige Nutzungen fallen unter die erweiterten Ausnahmen.


Artikel vom 2. August 2021.