Festnahme in Handschellen (Foto: Pixabay)
Saarbrücken: Eine der gefährlichsten Städte Deutschlands

Auch 2020 zählt Saarbrücken als eine der gefährlichsten Städte Deutschlands - bezogen auf die Einwohnerzahl. Das geht aus der veröffentlichten Kriminalitätsstatistik des Bundeskriminalamts hervor. Insgesamt sank die Zahl der Straftaten aber.


Vierter Platz im Bundesland-Ranking

Im bundesweiten Ranking von Straftaten pro 100.000 Einwohner liegt Saarbrücken auf dem vierten Platz. Davor reihen sich nur noch Berlin, Frankfurt am Main und Hannover ein. Das geht aus den registrierten Straftaten des Bundeskriminalamtes für 2020 hervor.

Insgesamt wurden im letzten Jahr 22.028 Kriminalfälle festgestellt. Umgerechnet auf die Einwohnerzahl sind das 12.212 Fälle pro 100.000 Einwohner - die sogenannte Häufigkeitszahl. Zum Vergleich: In Berlin liegt sie bei 13.739. Besonders häufig kommt es in Saarbrücken zu Diebstählen, Straßenkriminalität, Betrug, Sachbeschädigung, Ladendiebstahl und einfacher Körperverletzung.

Saarbrücker Oberbürgermeister weist auf Einzugsgebiet hin

Der Saarbrücker Oberbürgermeister Uwe Conradt weist bei der Platzierung darauf hin, dass das große Einzugsgebiet Saarbrückens berücksichtigt werden muss. Auf Facebook schrieb er dazu: "Über 140.000 Menschen strömen an einem einzigen normalen Werktag in unsere Stadt. Diese relativ sehr hohe Zahl an Menschen führt zu einer Verzerrung der Statistik". Außerdem sei der Fokus auf die Kriminalfälle pro Einwohner aufgrund der vielen Besucher hier wenig aussagekräftig.

Insgesamt weniger Straftaten

Positiv ist ein Blick auf die absoluten Zahlen. Denn dort ist die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Jahr 2019 zurückgegangen - auch in Saarbrücken selbst. Die Polizei erfasste in der Landeshauptstadt 1300 Straftaten weniger als 2019. Im gesamten Saarland ging die Zahl um 8,5 Prozent zurück.

Deutliche Rückgänge gab es bei Diebstählen und Körperverletzungsdelikten. Das hängt auch mit der Corona-Pandemie zusammen, wie bereits im März aus der länderspezifischen Kriminalitätsstatistik hervorging. Geschlossene Kneipen, Discos und Geschäfte sorgten nach Einschätzung des Innenministeriums für weniger Gelegenheiten für Straftaten dieser Art. Außerdem kam es zu weniger Diebstählen in Wohnungen am Tag.


Artikel vom 07.05.2021.