Zwei Menschen stehen sich mit nackten Füßen geegenüber (Foto: pixabay)
Was sind feministische Pornos?

Über Jahrzehnte waren Pornos für und ganz besonders mit Männern hinter der Kamera produziert worden. Das Start-Up feuer.zeug aus Freiburg möchte das ändern. Sie produzieren faire und feministische Pornos. Was das genau bedeutet, darüber hat UNSERDING mit Leon von feuer.zeug gesprochen.


Heute können viele ihre Sexualität so ausleben wie sie es möchten. Vieles ist dabei aus der schmuddeligen Ecke herausgetreten - zum Beispiel Sextoys. Die Werbung läuft heute zu ganz normalen Sendezeiten, ist kein gesellschaftliches Tabu mehr und vor allem ist sie auf Frauen ausgerichtet. Anders sieht das bei Pornos aus, die wurden und werden heute zu großen Teilen von Männern produziert und sind auch für sie bestimmt. Mit diesem Grundsatz möchte feuer.zeug brechen.

Was ist der Unterschied zu Mainstream-Pornos?

Bei feministischen Pornos arbeiten Frauen in Schlüsselpositionen. Sie begleiten wichtige Positionen hinter der Kamera zum Beispiel Regisseurin, Produzentin oder Kamerafrau. Außerdem stehen die feministischen Pornos von feuer.zeug für klare Arbeitsverträge und eine faire Bezahlung der Beteiligten.

Bei der Mainstream-Pornografie ist manchmal gar nicht mal so klar: Wer verdient eigentlich an den Filmen und wie werden sie produziert. - Leon von feuer.zeug

Außerdem geht es um Gleichberechtigung vor der Kamera. Das betrifft die Lust, aber auch die gezeigte Vielfalt von Sexualität und die Zustimmung der Performer und der Performerin. Die Pornos von feuer.zeug sind dabei für alle Personen und Sexualitäten gedacht, das ist auch die Rückmeldung die Leon erhält.

Die Zukunft der Pornografie

Leon ist davon überzeugt, dass das Bewusstsein bei den Menschen steigt, die Bilder der Mainstream-Pornografie zu hinterfragen und sich für feministische Pornos zu öffnen. So kann auch Druck auf die bisherigen Pornoproduzenten- und firmen ausgeübt werden, damit mehr Gleichberechtigung in der Branche entsteht.

Bis dahin soll die feministische Pornografie eine Alternative sein und zeigen, dass Pornos kein Tabu sein müssen. Leons Traum für die Zukunft wäre es, dass die Verfügbarkeitsschwelle von fairer und gleichberechtigter Pornografie genauso hoch wäre wie die des Mainstreams.


Artikel vom 21. April.