In der ARD-Themenwoche - #Wie leben - geht es darum, wie wir in Zukunft leben möchten. Bei den Bienen stellt sich aber eher die Frage, wie wir überhaupt ohne sie leben können. Seit Jahrzehnten sinkt die Artenvielfalt der Insekten und Bienenarten sterben aus.
Es gibt unterschiedliche Ursachen für das Bienensterben. Alle begünstigen sich jedoch gegenseitig und sind vom Menschen verursacht. Zwei Faktoren sind dabei besonders schädlich für die Bienen.
Monokulturen
Riesige Anbauflächen mit einer einzigen Nutzpflanze sind besonders schlecht für Bienen. Denn nicht nur wir Menschen möchten uns vielfältig ernähren, sondern auch die Bienen. Landwirtschaftliche Monokulturen machen das unmöglich. Außerdem haben die Nutzpflanzen eine kurze Blühzeit. Für die Bienen bedeutet das, dass sie für eine kurze Zeit sehr viel Nahrung haben, danach aber Hunger leiden.
Klimawandel
Der Klimawandel beeinflusst auch die Bienen. Frühere Blühzeiten und lange warme Winter sorgen dafür, dass die Bienen anfällger sind für Krankheitserreger.
Bienen bestäuben eine Vielzahl der Pflanzen die auf unseren Tellern landen, damit sind sie sogar eine richtige Wirtschaftskraft. Ihr ökonomischer Nutzen lag im Jahr 2015 global bei 265 Milliarden Euro.
Die Honigbiene ist in Deutschland übrigens nicht gefährdet. Ihr Bestand hat sich seit den 1960er Jahren sogar verdoppelt. Schlecht steht es um die vielen Wildbienenarten.
Insekten und daher auch Bienen sind unverzichtbar für das ökologische System. Zwar gibt es Gräser und Getreidesorten, deren Bestäubung über den Wind abläuft, aber viele Pflanzensorten brauchen die Bienen. 80 Prozent aller Wildpflanzen benötigen bei der Fortpflanzung Insekten. Apfelbäume zum Beispiel sind zwingend auf die Arbeit der Bienen angewiesen. Sinkt die Zahl der Bienen weiter, dann sinkt auch die Vielfalt und die Menge an Lebensmitteln.
Es würde sich also nicht nur auf unserem Teller bemerkbar machen, sondern auch bei der Artenvielfalt der Tiere. Insekten sind ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette. Sterben sie aus, dann beeinflusst das die gesamte Nahrungskette.
Ihr könnt Bienen und Insekten vielfältig unterstützen. Legt zum Beispiel einen Blühstreifen mit insektenfreundlichen Wildblumen im Garten an oder pflanzt Beerensträucher. Aber ihr braucht nicht unbedingt einen eigenen Garten - ein Balkon oder eine Fensterbank reichen auch aus. Denn dort könnt ihr Küchenkräuter, wie zum Beispiel Thymian, Rosmarin und Salbei einpflanzen.
Außerdem könnt ihr kleine Nistkästen für den Winter selbst bauen oder auch kaufen. Sogar bei eurem Einkauf im Supermarkt könnt ihr die Bienen unterstützen. Achtet beim Kauf, wenn möglich auf ökologische Landwirtschaft. Durch den Einsatz von Pestiziden sind bereits viele Lebensräume zerstört worden, die zum Insektensterben beigetragen haben.