Football Stadion  (Foto: pixabay)
American Football: Die Regeln

In der Nacht von Sonntag auf Montag steigt eines der weltweit größten Sportevents: Der SuperBowl. Damit ihr Sonntagnacht top vorbereitet seid, hat UNSERDING für euch die wichtigsten Football-Regeln aufgeschrieben.

American Football - Die Begriffe

Yard...ist eine Längeneinheit. Ein Yard sind 91,44 cm.

First Down...ist der erste von vier Versuchen, mit denen weitere zehn Yards überbrückt werden sollen.

Field Goal...ist der Versuch der Offense, den Football durch die Torstangen zu kicken und damit drei Punkte zu erzielen.

Touchdown...ist die hochwertigste Art, um Punkte zu holen. Wenn ein Team den Ball in die gegnerische Endzone trägt, ihn dort fängt oder erobert, gibt's sechs Punkte.

Im Anschluss an einen Touchdown kann man sich zusätzliche Zähler verdienen. Ein erneuter Touchdown aus 2,5 Yards Entfernung zählt zwei Punkte, die so genannte Two-Pointconversion. Der Zusatzkick zwischen die Torstangen vom gleichen Punkt aus (12,5 Yards bis zum Tor) ergibt einen weiteren Punkt. Er ist die sicherere Variante, um zusätzliche Punkte zu erzielen.

Sollte ein Team sich mit dem Ball bis in die Nähe der gegnerischen Endzone vorgekämpft haben, dort aber nach den ersten drei Versuchen feststellen, dass ein First Down schwierig zu erreichen sein wird, wird dieser Drive im vierten Versuch mit einem Schuss durch die Torstangen abgeschlossen. Das so genannte Fieldgoal bringt drei Punkte. Wird ein Fieldgoal verschossen, kommt der Gegner an diesem Punkt in Ballbesitz. Nach einem Touchdown oder einem gültigen Fieldgoal führt die erfolgreiche Mannschaft einen Kickoff durch.

Football (Foto: pixabay)

Kickoff...
Die Begegnung beginnt mit einem Kickoff, wobei der Football weit in die gegnerische Hälfte gekickt wird. Das Team, dem der Ball zugeschossen wird, nimmt ihn so schnell wie möglich auf und versucht ihn so weit wie möglich zurückzutragen. Einmal in Ballbesitz kann eine Mannschaft mit ihrer Offense auf Punktejagd gehen.

Hierfür muss die Angriffsformation dieser Mannschaft in bis zu vier Versuchen mindestens zehn Yards Raumgewinn erzielen. Gelingt dies, erzielt sie einen First Down an der Stelle, an der der Spielzug beendet wurde. First Down wird also der erste von vier Versuchen genannt, mit denen weitere zehn Yards überbrückt werden sollen. Ein Versuch ist gleichbedeutend mit einem Spielzug. Ein Spielzug ist beendet, wenn der Ballträger per Tackle zu Boden gebracht wurde, ins Aus läuft oder der Ball gar nicht erst gefangen werden konnte.

Tackle...
Sollte der Ballträger getackelt worden sein bzw. ins Aus gelaufen sein, wird der Raumgewinn oder -verlust an diesem Punkt festgemacht. Auf der Höhe dieses Punktes (Line of Scrimage) wird der Ball beim nächsten Versuch zwischen den Hashmarks wieder ins Spiel gebracht. Wurde ein Ball nicht gefangen, geht es mit dem nächsten Versuch von der gleichen Stelle wie zuvor erneut los.

Sollte nach drei Versuchen absehbar sein, dass die insgesamt nötigen zehn Yards für ein erneutes First Down nicht überbrückt werden können, kann sich ein Team beim vierten Versuch absichtlich vom Ballbesitz trennen. Entweder sie schießen den Football per Punt weit in die gegnerische Spielhälfte oder sie versuchen ein Fieldgoal. Allerdings ist es das vorrangige Ziel jedes Angriffs einen Touchdown zu erreichen. Dabei trägt ein Team das Ei in die gegnerische Endzone. Diese Aktion hat beim American Football den höchsten Stellenwert und wird mit sechs Punkten belohnt.

American Football (Foto: pixabay/KeithJJ)

Turn-Over
Die Verteidigung kann neben dem Verhindern eines First Downs dank eines Turn-Overs oder eines Safetys noch weitere Akzente für den Spielverlauf setzen. Bei einem Safety erzielt sie ebenfalls direkt Punkte, indem sie die angreifende Mannschaft zwingt, einen Spielzug in deren eigener Endzone zu beenden. Dieser Safety der Defense wird mit zwei Punkten und Ballbesitz belohnt, weil sie als die bis dato verteidigende Mannschaft das Angriffsrecht erkämpft hat. Das Team, das den Safety hinnehmen musste, muss sich im folgenden Spielzug per Punt (=Kicktechnik) vom Ball trennen.

Bei einem Turn-Over erobert die Verteidigung während eines Spielzugs den Ball und damit das Angriffsrecht. Das kann durch eine Interception, dem Fangen eines Passes des gegnerischen Quarterbacks, erfolgen oder durch das Sichern bzw. Aufheben eines Fumbles, einem fallengelassenen Ball, gelingen. Nach einem Turn-Over kann das Ei direkt von dem Abwehrspieler in Richtung gegnerische Endzone getragen werden. Bestenfalls gelingt ihm somit ein Touchdown. Ansonsten bringt er das eigene Team an der Stelle in Ballbesitz, an der er zu Boden gegangen oder ins Aus gelaufen ist.

Football Stadion  (Foto: pixabay)

American Football - Die Spieler

Beim American Football gibt es je nach Position, die unterschiedlichsten Anforderungen an die einzelnen Spieler. Hierbei laufen in der Verteidigung (Defense) ähnliche Spielertypen auf wie in der Offensive (Offense). Für welche Position ein Spieler sich am besten eignet, entscheiden die Trainer.

In jedem Fall gleicht der Offense-Lineman dem Defense-Lineman, Linebacker gleichen Runningbacks, Cornerbacks haben ähnliche Voraussetzungen wie Receiver und die Safetys sind die Pendants zu den Quaterbacks. Hier nochmal Step für Step, wer eigentlich für was verantwortlich ist:


Offense - Offensive

Quaterback (QB)
Der QB ist Spielgestalter und Kopf des Angriffs. Er ist der verlängerte Arm des Trainers auf dem Platz und setzt dessen Gameplan um. Sollte er in der Aufstellung der Verteidigung eine Lücke erkennen, kann er den vom Trainer angesagten Spielzug ändern. Sobald der Ball im Spiel ist, verteilt der QB ihn entweder per Pass an seine Receiver oder per Übergabe an seine Runningbacks.

Zwei Männer sitzen mit Mikros nebeneinander und reden.  (Foto: picture alliance/dpa/AP | Matt York)
Kansas City Chiefs-Quarterback Patrick Mahomes (r), und Philadelphia Eagles-Quarterback Jalen Hurts.

Runningback (RB)
Der schnelle und kräftige Spielertyp bekommt den Ball meistens per Hand Off also per Übergabe von seinem QB. Dann versucht er sich den Weg durch die gegnerischen Verteidigungsreihen zu bahnen und die Blocks seiner Mitspieler geschickt auszunutzen, um möglichst großen Raumgewinn zu erzielen. Er kann aber genauso als Receiver eingesetzt werden oder zusätzlich zum Blocken für den QB eingesetzt werden.

Wide Receiver (WR)
Der schnelle und wendige Spielertyp versucht sich auf vorher festgelegten Routen von seinen Bewachern per Körpertäuschung oder durch seine Geschwindigkeit zu lösen, um für seinen QB anspielbar zu sein. Er soll die Pässe fangen und ebenfalls für möglichst großen Raumgewinn sorgen.

American Football (Foto: pixabay/eileenploh)

Offense Lineman (OL)
Die dicken aber immer noch wendigen und schnellen Jungs der Offense sollen das Bollwerk der Offense bilden. Bei einem Passversuch sollen sie den QB vor den gegnerischen Attacken schützen. In einem solchen Fall dürfen sie die Line of Scrimage erst überqueren, nachdem der Ball in der Luft ist. Bei einem Laufspielzug hingegen sollen sie die Verteidigungsspieler direkt attackieren und als Vorblocker den Ballträgern den nötigen Raum verschaffen. In der Offense-Linie kommt dem Center besondere Bedeutung zu, da er den Ball mit dem Snap zum Quarterback ins Spiel bringt.


Defense - Verteidigung

Defense Lineman (DL)
Sie sind quasi die Gegenspieler der Offense Linemen. Sie sollen die gegnerischen  Angriffsspielzüge im Keim ersticken. Vor allem in der Mitte ist auch hier viel Masse nötig. Die Defenseliner sollen im Idealfall Druck auf den QB ausüben oder die Ballträger früh zu Boden bringen. Mindestens sollen sie aber den Angriffsspielzug derart stören, dass die Mannschaftskollegen Raumgewinn verhindern können.

Linebacker (LB)
Die Linebacker sind das Herz der Defense, wobei der Middle-linbacker oft als Pendant zum QB auf der anderen Seite die Spielzüge der Verteidigung ansagt. LB müssen alle Facetten des Defensespiels beherrschen. Sie sollen das Laufspiel durch ihre Tackles aufhalten, müssen bei einem Pass auch mal einen Receiver decken oder sollen versuchen den QB zu Boden zu bringen.

Zwei Helme liegen auf dem Boden. Im Hintergrund sieht man ein Stadium. (Foto: IMAGO / USA TODAY Network)
Dieses Jahr beim Super Bowl kämpfen die Kansas City Chiefs und die Philadelphia Eagles um den Titel.

Cornerbacks (CB)
Die Cornerbacks sollen in erster Linie die Receiver decken und Passfänge verhindern. Bei einem Laufspielzug müssen sie allerdings auch reagieren und die Außenseiten verteidigen.

Safetys (SS)
Die Safetys sind die Torhüter der Verteidigung. Sie unterstützen bei der Passverteidigung und eilen zur Hilfe, falls ein Laufspielzug von den Vorderleuten nicht gestoppt werden konnte. Wenn sie den Erfolg eines Spielzuges nicht verhindern können, bejubelt der Gegner meistens einen Touchdown.

Football Stadion  (Foto: pixabay)

American Football - Schiedsrichter und Fouls

American Football ist ein von Taktik geprägter Mannschaftssport, oft auch Rasenschach genannt. American Football ist aber auch ein Kontaktsport, bei dem es mit hoher Geschwindigkeit zur Sache geht. Im Laufe der Jahrzehnte haben sich das Spiel und sein Regelwerk weiterentwickelt. Längst ist nicht alles erlaubt, um den Gegner zu Fall zu bringen oder dem eigenen Spielzug zum Erfolg zu verhelfen. Um den regelkonformen Ablauf einer Begegnung zu gewährleisten, stehen sieben Schiedsrichter auf dem Platz.

Vier Schiedsrichter stehen in schwarz-weißen Uniformen auf dem Football-Feld und beraten sich. (Foto: IMAGO / Icon Sportswire)

Schiedsrichter

Jeder hat seine speziell zugewiesenen Aufgaben. Der Hauptschiedsrichter, der eine Partie leitet, trägt eine weiße Mütze und hebt sich somit von seinen Kollegen ab, da diese schwarze Mützen tragen. Sollte einem Schiedsrichter ein Foul oder eine andere Regelwidrigkeit auffallen, wirft er seine gelbe Flagge auf das Spielfeld, lässt den Spielzug allerdings bis zum Ende laufen. Erst danach beraten sich die Schiedsrichter, welches Foul begangen worden ist. Nach der Art der Regelwidrigkeit richtet sich das Strafmaß, das vom Hauptschiedsrichter verhängt wird.

Mehrere Männer laufen in schwarz-weißen Outfits hintereinander. (Foto: IMAGO / Eibner Europa)

Fouls

Bestraft wird immer eine Mannschaft im Gesamten. Das Strafmaß wird in Yards Raumverlust verkündet. Unter Umständen kann das gefoulte Team eine Strafe für den Gegner ablehnen und stattdessen die Begegnung mit dem Ergebnis des Spielzuges fortsetzen. Wurde ein Offense-Spieler zum Beispiel von einem Verteidiger gefoult, während sein Mannschaftskamerad einen Touchdown erzielte, wählt sein Team natürlich den Touchdown als Ergebnis des Spielzuges anstatt den verhängten Raumgewinn. Nachdem der Weißhut die gefoulte Mannschaft befragt hat, welche Option sie ziehen will, verkündet er das Ergebnis über sein Stadion-Mikrofon. So wissen die Zuschauer immer, weshalb eine Flagge geworfen und eine Strafe verhängt bzw. abgelehnt worden ist.

Die Schutzausrüstung

Da Football ein sehr raues Spiel ist, müssen die Spieler eine Schutzausrüstung tragen, bestehend aus Unterleibsschutz, einem Gürtel mit Hüftpolstern, einer Hose mit Taschen für Knie- und Oberschenkelschützer, Rippen- und Nierenschutz, Schulterpolstern, Arm-, Ellbogen- und Handschützern, Helm mit Schutzgitter und Kinnriemen.

Football Stadion  (Foto: pixabay)

Das Spielfeld

Das Footballfeld ist 50 Meter breit und unterteilt in drei Felder. Die beiden Endzonen grenzen das Spielfeld ein. Eine Endzone ist zehn Yards lang. Das Spielfeld zwischen den Endzonen ist 100 Yards lang. Zur besseren Orientierung sind alle fünf Yards Querlinien über das Spielfeld gezogen. Außerdem befinden sich auf dem Feld noch Yardzahlen und Hashmarks. Jenseits der beiden Endzonen stehen die Fieldgoals.

American Football (Foto: pixabay/eileenploh)

Woher kommt Football eigentlich?

1869 entstand American Football aus dem englischen Rugby, wo es zu der Zeit viele Todesfälle gegeben hatte. Eine ähnliche Sportart mit weniger Gefahr musste her. Das erste Profi-Footballspiel fand 1895 in den USA statt und begeistert seither eine Menge Amerikaner. Der Sport ist Kult, die Spiele der NFL (National Football League) meist ausverkauft. Höhepunkt der Saison ist der Super Bowl, der jedes Jahr im Januar stattfindet. Seit Ende der siebziger Jahre wird American Football auch in Deutschland gespielt. Der Dachverband des Footballsports in Deutschland ist der American Football Bund Deutschland (AFBD).

Ein Team aus Football-Playern steht im Kreis zusammen.  (Foto: IMAGO / Action Plus)

Was genau ist American Football?

Spektakuläre Aktionen auf dem Spielfeld wechseln mit taktischen Beratungsrunden. Es gibt große und starke Spieler, aber auch kleine und schnelle. American Football kombiniert sämtliche Eigenschaften anderer populärer Sportarten. Je mehr man über das Spiel weiß, desto mehr Spaß macht es zuzuschauen. Auf professionellem Niveau ist American Football ein recht komplexes Spiel, aber die Grundregeln sind für jeden einfach zu verstehen.

Um am Spielbetrieb teilnehmen zu können, muss eine Mannschaft mit mindestens 30 Spielern antreten. Im Kader dürfen höchstens 50 Akteure stehen. Auf dem Platz treten wie beim Fußball zwei Mannschaften mit jeweils elf Spielern gegeneinander an. Sie kämpfen um Punkte durch Raumgewinn, Touchdowns und Goals. Die reine Spielzeit beträgt viermal fünfzehn Minuten mit einer ca. 15-minütigen Pause in der Halbzeit. Zwischen dem 1. und 2. Quarter und dem 3. und 4. Quarter erfolgt eine kurze Pause. Nach jedem Quarter werden die Seiten gewechselt.