Auf einem Handy ist die Buchungsseite des 9-Euro-Tickets aufgerufen mit einem roten Bus im Hintergrund. (Foto: picture alliance/dpa | Melissa Erichsen)
Wie geht es nach dem Neun-Euro-Ticket weiter?

Das Neun-Euro-Ticket haben wir im Juni, Juli und August für Trips durch ganz Deutschland genutzt und sind viel rumgekommen. Doch wie geht es ab dem 1. September weiter? Das checkt ihr hier.

Eine Entlastung – für Geldbeutel und Umwelt

Die vergünstigte Fahrkarte für die Öffis war ein Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung. Dieses sollte in Zeiten der steigenden Preise die Menschen finanziell entlasten. Bei uns im Saarland kam die Maßnahme echt gut an: Über 70 Prozent der Pendler haben das Ticket genutzt, sagt die Mobilitätsministerin Petra Berg (SPD).

Von Anfang Juni bist Ende August konnten laut dem Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) rund 52 Mio Neun-Euro-Tickets in ganz Deutschland verkauft werden – im Saarland kaufte etwa jeder dritte eins. Durch die Maßnahme konnte so viel CO2 eingespart werden, wie ein Jahr Tempolimit auf der Autobahn auch einsparen könnte: 1,8 Mio Tonnen. Günstig mit dem ÖPNV zu fahren ist also gut für den Geldbeutel und die Umwelt - doch wie geht es ab September weiter?

Fahrgäste in einem Bus (Foto: picture alliance/dpa | Christoph Soeder)

Wie es jetzt weitergeht

Einen konkrete Nachfolger für das Neun-Euro-Ticket gibt es noch nicht. Der Saarländische Verkehrsverbund schreibt, dass für "Abonnentinnen und Abonnenten ab dem 1. September wieder die gewohnten Preise gelten", weil das Neun-Euro-Ticket nur eine vom Staat finanzierte Sondermaßnahme war. Für die von uns, die kein Abo haben, verweist der Verkehrsverbund auf die "schlauVV-Tarife", die "günstigere Fahrpreise und neue Möglichkeiten bei der Nutzung von Bussen und Bahnen" bieten sollen.

Weil das Neun-Euro-Ticket größtenteils gut angenommen wurde, wünscht sich Mobilitätsministerin Berg (SPD) trotzdem eine Nachfolgelösung. Den Bus und die Bahn zu nutzen soll attraktiv für die Menschen bleiben. Doch dafür ist neben dem Preis auch der Ausbau ausschlaggebend. Die Geschäftführerin des saarVV, Elke Schmidt, sagte, dass zum Beispiel das Angebot und die Fahrpläne besser werden müssten. Vor allem auf dem Land müsse nachgebessert werden – denn dort kam das Neun-Euro-Ticket nicht so gut an.

Konkrete Ideen für ein Nachfolgeticket

Bundesweit werden aber jetzt schon Vorschläge für Nachfolgermodelle gemacht. Einige Parteien und der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) haben schon Ideen für neue Modelle. Der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) schwebt z. B. ein bundesweites Monatsticket für 49 Euro Ticket vor, wie die Tagesschau berichtet. Auch die Partei Bündnis 90/Die Grünen haben eine Idee: ein Monatsticket für 29 Euro, das regional genutzt werden kann. Das soll dann "mindestens landesweit, aber auch für Regionen wie Berlin-Brandenburg oder Bremen-Hamburg-Niedersachsen" gelten. Einen weiteren Vorschlag macht der VDV mit dem 69 Euro Ticket. Ob es letztendlich wirklich weiterhin ein vergünstigtes Ticket geben wird, ist noch nicht klar.


Artikel vom 30.08.2022.