Eine Ärztin hält einen Corona-Schnelltest in der Hand. (Foto: picture alliance/dpa | Tom Weller)
Schnelltests: Durchführen und Kaufen

Immer mehr Schnell- und Selbsttests kommen auf den Markt und sollen zur Bekämpfung der Pandemie beitragen. UNSERDING hat für euch alle Informationen zu den Tests!

Selbsttests im Handel erhältlich

Am Samstag (6. März) gab es die ersten Selbsttests im Handel zu kaufen. Die Drogeriemarkt-Ketten Rossmann und dm planen den Verkaufsstart für Dienstag (9. März). Auch die Supermärkte von Rewe und Edeka wollen bald mit dem Verkauf beginnen. Die Discounter Aldi und Lidl verkauften bereits am 6. März die ersten Selbsttests, die schnell vergriffen waren.

Jonas aus dem UNSERDING-Team hat sich eine Packung der Schnelltests gesichert und zusammen mit Moderatorin Thurie unter ärztlicher Kontrolle von Dr. Florian Schuhmacher für euch getestet. Wie genau und aussagekräftig die Tests sind, steht und fällt, laut Dr. Schuhmacher, mit der korrekten Durchführung der Tests. Deshalb sollte vorher immer genau die Gebrauchsanweisung gelesen werden. Macht ihr Fehler, dann kann das euer Testergebnis negativ beeinflussen.

Häufige Fehler bei den Selbsttests

Auch Thurie und Jonas haben den Test nicht fehlerfrei durchgeführt, damit euch die Fehler nicht passieren, sind hier die Tipps von Dr. Florian Schuhmacher:

  • Hände vor dem Test gründlich waschen (so kommen keine Coronaviren von anderen Personen, z.B. von Türgriffen die ihr vorher angefasst habt, an das Teststäbchen und beeinflussen das Ergebnis)
  • bei der Durchführung solltet ihr alleine im Raum sein (sind unbewusst infizierte Personen mit euch im Raum, kann durch die Aerosole das Ergebnis falsch ausfallen)
  • Teststäbchen tief genug in die Nase einführen, auch wenn es unangenehm ist.
  • Außerdem wichtig: Die Selbsttests bilden nur eine Momentaufnahme ab. Macht ihr den Test 10 Minuten später wieder, dann kann das Ergebnis schon anders sein.


Kostenlose Schnelltests im Saarland

Ab dieser Woche soll es für alle Saarländerinnen und Saarländer einen kostenlosen Schnelltest pro Woche geben. Dabei setzt die Landesregierung auf ein Drei-Säulen-Modell:

  • landeseigene Testzentren
  • Testangebote der Apotheken, Ärzte und Labore
  • Testangebote der Landkreise und Gemeinden

Welche Apotheken und Ärzte kostenlose Schnelltests anbietet findet ihr auf der Seite des Ministeriums. Dort könnt ihr auch Termine für die Testzentren buchen.


Weitere Informationen zu den Schnell- und Selbsttests

Neben dem zuverlässigen und im Labor überprüften PCR-Test gibt es noch die Schnelltests. Hier gibt es zwei verschiedene Arten. Zum einen die Schnelltests die von Fachpersonal durchgeführt werden müssen und die Tests, die jeder zuhause selbst durchführen kann - Selbsttests.

Wie sollen die Schnelltests für zuhause aussehen?

Die Schnelltests - egal ob durch Fachpersonal oder Laien durchgeführt - sind deutlich einfacher zu handhaben. Außerdem sind sie weniger unangenehm. Per Anleitung soll jeder die Tests selbst durchführen können ohne in ein Testzentrum zu müssen.

Anwendung von Gurgel- und Spucktests

Aktuell stehen zwei Testverfahren für Selbsttests zur Diskussion. Gurgel- und Spucktests und Tests bei denen der Abstrich weiter vorne in der Nase entnommen werden kann. Beim Gurgel- und Spucktest wird mit einer speziellen Flüssigkeit eine halbe bis eine Minute gegurgelt. Dadurch sollen sich Partikel im Rachen lösen. Der Rachenraum ist deshalb so wichtig, da sich dort die Viren u.a. ansetzen. Danach kommt die Lösung inklusive Spucke in ein Proberöhrchen und die Probe wird untersucht. Dieser Schritt muss bisher weiterhin im Labor gemacht werden. Im Bild seht ihr ein Spucktest-Kit zur Selbstanwendung.

Ein Corona-Schnelltest (Spucktest) liegt auf einem Tisch (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/POOL | Soeren Stache)
Ein Corona-Schnelltest (Spucktest) liegt auf einem Tisch

Bei dem Gurgel- und Spucktest wird die Flüssigkeit auf ein Teststäbchen aufgetragen, wie man es bereits von Schwangerschaftstests kennt. Je nachdem wie viele Striche erscheinen ist das Ergebnis positiv oder negativ. Im unteren Bild seht ihr ein negatives Testergebnis.

Ein negatives Corona-Testergebnis bei einem Schnelltest (Foto: picture alliance/dpa/APA | Georg Hochmuth)
Ein negatives Corona-Testergebnis bei einem Schnelltest

Anwendung von Tests mit Nasenabstrich

Das andere Testverfahren ist weiterhin mit einem Nasenabstrich. Das Wattestäbchen muss aber dabei nur zwei bis drei Zentimeter in die Nase eingeführt werden. Bei bisherigen Studien noch nicht zugelassener Selbsttests mussten die Teilnehmenden das Wattestäbchen 15 Sekunden entlang der Nasenwände kreisen lassen. Bei der Untersuchung wurden nur minimale Unterschiede zwischen Selbsttest und Test mit tiefem Nasenabstrich durch einen Profi festgestellt. Beim Selbsttest wurden 33 von 40 Infizierten erkannt und beim Einsatz von Fachpersonal waren es 34.

Wie zuverlässig sind die Tests?

Das Problem der Schnelltests ist, dass sie nur eine Momentaufnahme abbilden. Auf der einen Seiten schlagen die Test bei einer hohen "Viruslast" gut an. Auf der anderen Seite heißt ein negativer Test nicht, dass man das Virus nicht schon in sich trägt. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände rät deshalb bezogen auf die Selbsttests, dass man bei einem positiven Test zuhause direkt den Hausarzt oder das Gesundheitsamt anrufen soll. Denn "nur ein PCR-Test vom Labor kann das Ergebnis des Schnelltests sicher bestätigen und damit das Infektionsgeschehen präzise abbilden."

Ein negativer Covid-19-Schnelltest liegt in einem Impfzentrum auf einem Tisch. (Foto: IMAGO / Michael Weber)
Ein negativer Covid-19-Schnelltest liegt in einem Impfzentrum auf einem Tisch.

Kritik an den geplanten Schnelltests

Der Chef des Städte- und Gemeindebundes Landsberg warnt vor zu hohen Erwartungen an die Schnelltests. Er hat der Rheinischen Post gesagt, es werde dauern bis sich wirklich alle testen lassen können. Aus dem Start der Corona-Impfungen habe man gelernt, dass es eine schwierige Aufgabe sei medizinische Mittel an viele Millionen Menschen zu verteilen. Solange die Tests knapp seien, sollte zuerst in Kitas und Schulen getestet werden, so Landsberg.


Artikel vom 17. Februar 2021; Update vom 11. März 2021