Der Clown Pennywise im Film ES Kapitel 2 (Foto: Warner Bros)
Creepy Clowns - aber wieso?

Super creepy! Diese Woche läuft der zweite Teil von "ES" im Kino an, also der Horrorfilm mit dem Clown Pennywise. Und Clowns sind ja mittlerweile für viele richtige Gruselfiguren. Woher kommt die Angst vor ihnen?

Eigentlich sollen Clowns Menschen zum Lachen bringen. Im Zirkus oder auf Kindergeburtstagen sind sie bunt angezogen und haben eine lustige Show und Luftballons im Gepäck. Heute sind Clowns aber auch oft Horrorfiguren, viele Menschen verbinden mit ihnen eher Angst als Spaß. Woher kommt das?

Frederik Kuhn, Psychologe aus Saarbrücken, hat es uns erklärt:

"Ein großer Angstfaktor an Clowns ist ihr Aussehen." sagt Frederik. Denn das ist nicht so wie bei echten Menschen. Durch ihre Schminke erscheinen sie für uns unberechenbar. Mit ihrem aufgemalten Mund lächeln sie uns immer an, deswegen können wir gar keine echten Emotionen erkennen. Das ist nicht authentisch und erlaubt es uns nicht, den Menschen gegenüber von uns einzuschätzen. Denn normalerweise können wir an der Mimik erkennen, wie der so drauf ist. Beim Clown geht das nicht.

 (Foto: SR)
Clowns können auch ganz bunt und nett aussehen (hier beim Faasendumzug in St. Wendel).

Dazu kommt, dass sich die Clowns auch nicht normal verhalten. Alles, was sie tun, ist irgendwie überzogen und weicht von der Norm ab.

„Deswegen haben wir große Angst davor, dass sie sich nicht an soziale Normen und Regeln halten. Wir können sie nicht einschätzen. Und das macht uns Angst.“

Das heißt aber nicht, dass wir alle automatisch Angst vor Clowns haben. Laut Frederik müssen wir dafür auch einmal eine schlechte Erfahrung mit einem Clown gemacht haben. Nicht unbedingt mit einem echten, man trifft schließlich nicht jeden Tag einen Clown auf der Straße. Es geht dabei eher um mediale Einflüsse, also zum Beispiel den Film "ES". Auch Romane oder Fernsehserien können die Angst auslösen. Dadurch glauben wir, auch vor „echten“ Clowns Angst haben müssen.

Wenn jemand wirklich so viel Angst vor Clowns hat, dass es seinen Alltag beeinflusst, rät Frederik davon ab, sich Filme wie ES anzuschauen und so quasi eine Schocktherapie zu machen. „Davon würde ich abraten, denn dann wird man mit schlimmen Taten konfrontiert, die von den Clowns ausgehen. Das verschlimmert die Angst eher.“ Stattdessen solle man versuchen, positive Erfahrungen zu machen. Denn dann verknüpft man die auch mit Clowns im Allgemeinen. So könnte man zum Beispiel einem echten Clown einen Besuch abstatten und die Person hinter der Kunstfigur kennenlernen. Denn das ist ja vielleicht ein sehr netter und gar nicht unheimlicher Mensch.