zwei Hände halten eine ausgeschnitte Gebärmutter aus Papier. (Foto: IMAGO / Zoonar)
Was ist der Endo-March?

Der Monat März wird von vielen Endometriose-Betroffenen als Aufklärungsmonat genutzt. Endometriose ist eine chronische Krankheit im Unterleib der Frau und die kann heftige Schmerzen verursachen. Eva leidet unter dieser Krankheit. Wie sie bei ihr entdeckt wurde und wie die Krankheit ihr Leben verändert, hat sie uns im Interview erzählt.

Was ist der EndoMarch?

Beim EndoMarch, gehen weltweit Privatpersonen und Organisationen auf die Straße, um auf die Krankheit Endometriose aufmerksam zu machen. Dieses Jahr findet er am 25. März statt. 

Das Zeichen vom EndoMarch ist eine gelbe Schleife, die überall verteilt wird. Sie soll auf die Krankheit Endometriose aufmerksam machen und mehr Bewusstsein für die Krankheit schaffen.

Was ist Endometriose?

Endometriose ist eine chronische Krankheit, bei der gebärmutterschleimhautartiges Gewebe sich außerhalb der Gebärmutter ansiedelt, also irgendwo im Bauchbereich. Beispielsweise an den Eierstöcken oder am Darm. Das kann Zysten, Entzündungen und starke Schmerzen hervorrufen.

Die Symptome von Endometriose variieren von starker Monatsblutung, üblen Bauch- und Rückenschmerzen, Schmerzen beim Sex oder beim Urinlassen, bis hin zu Unfruchtbarkeit.

Das komplette Interview mit Eva zum Nachhören.
Audio [Länge: 07:40 Min.]
Das komplette Interview mit Eva zum Nachhören.

Eva aus dem Mandelbachtal hat Endometriose und hat uns erzählt, warum es so wichtig ist, auf die Krankheit aufmerksam zu machen:

Die Schmerzen von Endometriose können richtig heftig sein. So heftig, dass Betroffene kreislauftechnisch komplett versagen und vor Schmerzen einfach umfallen. Eine Bekannte, die selbst Endometriose und Kinder hat, hat mal zu mir gesagt: Wehenschmerzen sind ein Scheiß dagegen

Trotzdem wird die Krankheit nur wenig wahr- und vor allem ernst genommen. Kommentare wie „stell dich nicht so an, so schlimm kann’s doch nicht sein, das sind doch nur Regelschmerzen“ fallen laut Eva häufig.

Zitat und Bild von Eva, die selbst an Endometriose erkrankt ist. (Foto: instagram/paddelschneckchen)
Eva hat selbst Endometriose. Eine Frage, die sie oft hören muss und sehr belastend ist, ist die Frage nach eigenen Kindern.

„Dann hast du beim Treffen mit den Freunden, oder sogar auf der Arbeit, eigentlich unerträgliche Schmerzen, aber du musst eben funktionieren“, erzählt sie aus ihrem Alltag mit der Krankheit. Das gilt es laut Eva zu ändern. Aufklärung und Verständnis sind laut ihr überfällig – dafür setzt sie sich auch politisch ein.

Wo gibt es Hilfe?

Im Saarland gibt es laut Eva kaum Anlaufstellen, weil das Thema noch so unbekannt ist. Aber Eva empfiehlt: „Sprecht es unbedingt an! Entweder bei eurem Hausarzt oder direkt beim Frauenarzt. Es wird Ärzte geben, die euch wegschicken, aber dann müsst ihr weitersuchen bis ihr den richtigen findet, bleibt hartnäckig“.

Die Behandlung ist laut Eva abhängig vom Ziel. Von Unterstützung beim Kinderwunschzentrum, bis hormoneller Therapie gegen die Schmerzen, eventuell sogar in Verbindung mit einer Operation – wie bei Eva selbst. Für die richtige, individuelle Behandlung, gilt es, Ärzte des Vertrauens zu finden und mit ihnen den richtigen Weg zu finden. Generell empfielt Eva:

Sprecht darüber! Auch mit eurer Familie und eurem Umfeld. Es sollte kein Tabuthema sein, wenn man Schmerzen hat.

Artikel vom 20.03.2023

Auch ein Thema im Nachmittag mit Aliena auf UNSERDING - am 16.03.2023